Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der vaginalen Gesundheit und des pH-Gleichgewichts. Experten zufolge besteht das vaginale Mikrobiom aus rund zehn bis hundert Milliarden Bakterien, die zu mehr als 560 verschiedenen Arten gehören. Welche Bakterien tatsächlich im Vaginom vorkommen, ist sehr individuell und täglichen Schwankungen unterworfen. Faktoren wie Zyklusphase, sexuelle und sportliche Aktivität, Genetik, Ernährung, Erkrankungen oder äußere Einflüsse wie Antibiotikagabe spielen hierbei eine Rolle.
Was vielen nicht bekannt sein dürfte:
Das Mikrobiom der Vagina und das des Darms stehen in einer engen Verbindung und sind miteinander interagierend. Es gibt Hinweise darauf, dass das Mikrobiom des Darms das Mikrobiom der Vagina beeinflussen kann und umgekehrt. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Laktobazillen, die sowohl im Darm als auch in der Vagina vorkommen.
Laktobazillen sind dafür bekannt, eine schützende Rolle in der Vagina zu übernehmen, indem sie das Wachstum schädlicher Bakterien durch die Produktion von Milchsäure hemmen. Es wurde gezeigt, dass orale Einnahme von Laktobazillen, etwa durch Probiotika, tatsächlich auch Auswirkungen auf das vaginale Mikrobiom hat. Diese Bakterien können in den Darm gelangen und von dort aus in die Vagina transportiert werden, was zu einer Veränderung der bakteriellen Zusammensetzung führen kann.
Es ist auch interessant, dass das Mikrobiom der Vagina und des Darms nicht nur über bakterielle Interaktionen, sondern auch über das Immunsystem miteinander kommunizieren können. Die beiden Mikrobiome scheinen also ein dynamisches Netzwerk zu bilden, das sowohl durch den Lebensstil, Ernährung und Medikamente beeinflusst werden kann.